Der notwendige Beitrag Freiburgs zur Verkehrswende


Präambel: Alle Maßnahmen, die die Fortbewegung zu Fuß, per Rad sowie mit Bahn und Bus fördern und die Nutzung individueller PKW reduzieren, sind klimawirksam.

  • Zu-Fuß-Gehen als Basis allen Verkehrs anerkennen und in allen Gesetzen und Regelwerken bevorzugt behandeln.
  • Menschen, für die Zu-Fuß-Gehen die einzig mögliche Fortbewegungsart ist (z.B. Kinder, alte und kranke Menschen sowie Menschen mit Behinderung), bei allen verkehrspolitischen Maßnahmen besonders berücksichtigen, z.B. durch breite, durchgehende und barrierefreie Fußwege, Rampen, Aufzüge etc.
  • Autos sind langfristig nur noch Gemeineigentum (car sharing) (Ausnahmen: Menschen mit Behinderung, Gewerbe). – Schritte dahin:
    • Regionale Car-Sharing-Systeme und private Teilauto-Initiativen fördern (z.B. ab 8Personen 1Auto). Regulieren durch angepasste Parkpreise.
    • Mitnehmen und Mitfahren fördern, z.B. durch ausgewiesene Mitfahrbänke, ggf. mit Haltebuchten.
    • Elektrisch angetriebene Kleinfahrzeuge zwischen Fahrrad und Auto ideell und finanziell fördern.
  • Straßenraum halbieren:
    • Fuß- und Radwege sowie Plätze, Grünflächen und Sitzgelegenheiten ausweiten, öffentliche Fahrradparkplätze schaffen, in Wohnvierteln abschließbar („Radhäusle“).
    • 4-spurige Straßen auf 2 + Rad- und Fußspuren rückbauen, autofreie und autoarme Kiezblocks (Wohngebiete ohne Kfz-Durchgangsverkehr) einrichten, Flächen entsiegeln.
    • Gehwegparken verbieten und sanktionieren.
    • Flächen des ruhenden Verkehrs reduzieren, z.B. Parkplätze zu Platzparks.
  • 30 km/h zur Regel-Höchstgeschwindigkeit in Ortschaften machen. Ausnahmen nur für große Durchfahrtstraßen ohne Gefährdung (Begründung erforderlich!).
  • An Straßenkreuzungen grundsätzlich Fahrradbügel installieren (Vorbild Zasiusstraße), um Sichtachsen freizuhalten. Das Parken großer PKW (Vans, SUV) und LKW direkt im Anschluss an diese Fahrradparkzonen untersagen.
  • ÖPNV ausbauen:
    • einfacher machen (Taktverkehr, Einheitsticket) und perspektivisch kostenlos (als Übergang z.B. 365-Euro-Ticket).
    • P+R-Systeme stärken, kostenloses Parken, ggf. Anreiz durch Bonussystem
    • Land: Ruftaxi- oder Rufbus-Systeme ergänzen, wo Regelbetrieb unsinnig wäre.
  • Private Güterzustellung poolen (z.B. Amazon, DHL, Hermes, DPD, UPS…). Gemeinnützige Zustellfirma gründen.
  • Fern-Gütertransport auf die Hälfte reduzieren (weniger, regional und nachhaltig produzieren). Vom Rest so viel wie möglich vom PKW auf die Bahn verlagern[1].
    B 31: Durchfahrverbot für Transit-LKW ab 7,5t, Kontrolle und Sanktionen.

 

[1]      https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr-laerm/nachhaltige-mobilitaet/gueterverkehr)